Regierungserklärung G8 G9

Regierungserklärung von Kultusministerin Nicola Beer zum Schuljahr 2012/ 2013

„Hessens Schulen geht es gut“, sagt die Ministerin – Die Regierungserklärung können Sie hier  lesen.

Das sagt Frau Beer zu G8:“

Freiheit und Vielfalt – das sind auch unsere bestimmenden Triebkräfte bei der Überprüfung der gymnasialen Schulzeitverkürzung G8. Diese ist Bestandteil einer qualitätsorientierten Bildungspolitik und damit gut für Hessens Schulen. Bei der Einführung von G8 war sich die Landesregierung von Anfang an bewusst, dass ein derartig komplexer Entwicklungsprozess zwangsläufig die Notwendigkeit zur kontinuierlichen und gewissenhaften Überprüfung beinhaltet. Wir haben zur Kenntnis genommen, dass die gymnasiale Schulzeitverkürzung für manche Schülerinnen und Schüler zur Be- oder sogar Überlastung geführt hat. Für andere ist das Anspruchsniveau unproblematisch, doch es fehlt ihnen die Zeit für die Verwirklichung außerschulischer Aktivitäten.

Damit die Schulen Planungssicherheit zum nächsten Schuljahr haben, werden wir noch vor den Herbstferien ein Gesamtkonzept zur Verbesserung von G8 vorlegen. Dieses Konzept wird zwei Komponenten enthalten: Ein Paket zur Weiterentwicklung von G8, das etwa Fragen der Ganztagsorganisation und der Umsetzung der Bildungsstandards enthält und ein Paket unter der Überschrift „Wahlfreiheit“. Eltern kennen die Bedürfnisse und Begabungen ihrer Kinder am besten. Daher ist eine erweiterte Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 auch für die Gymnasien folgerichtig.

Die Entscheidung für die Rückkehr zu G9 soll in der betreffenden Schule aber nicht eine Rückkehr zum alten Status Quo bedeuten. Vielmehr ist hier die entscheidende Frage zu stellen, wie die Schule die zusätzliche Jahrgangsstufe zur Profilbildung im Sinne von gezielter Förderung der Schülerinnen und Schüler nutzen kann.

Das alles ändert jedoch nichts daran, dass die gymnasiale Schulzeitverkürzung in Hessen mit einer Vielzahl für die Schulen unterstützender Maßnahmen erfolgreich eingeführt wurde. Es liegen Ergebnisse der Vergleichstests von G8- und G9-Schülerinnen und Schülern vor, wonach sich die Leistungsunterschiede im Nachkommabereich bewegen. Dies belegt, dass die individuelle Förderung im verkürzten gymnasialen Bildungsgang ohne Abstriche an den Ansprüchen einer gymnasialen Bildung gelingt. G8 ist und bleibt wettbewerbsfähig.“

Karl-Wilhelm Heselmann