Inklusion/Kritik an Dorothea Henzler/Eine Einschätzung

Das Darmstädter Echo schreibt: „Die Grünen haben Hessens Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) vorgeworfen, den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Schülern zu sabotieren.“

Im Dezember 2006 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen verabschiedet. (Behindertenrechtskonvention-BRK).  Das Ratifikationsgesetz können Sie hier lesen.

Was bedeutet dies für unsere Schulen?Die Meinungen darüber scheinen unterschiedlich zu sein. Viele betroffene Eltern pochen auf eine sofortige Umsetzung.  Es wird darauf verwiesen, dass dies kostenneutral möglich ist. Gelder, die zur Zeit in die Förderschulen fließen,  sollen in die Regelschulen umgelenkt werden. Eine kostenneutrale Umsetzung der Inklusion wird zumindestens in der Zeit der Umstellung nicht möglich sein.

Wir können die Förderschulen nicht von heute auf morgen abschaffen und alle Kinder, die dies betrifft, auf eine Regelschule schicken. Es gibt auch Eltern, die ihre Kinder weiterhin auf eine Förderschule schicken wollen. Auch hierfür gibt es Gründe. Wir werden Förderschulen nicht flächendeckend abschaffen können. Ich habe bei einer Diskussion erleben müssen, dass eine Mutter, die diese Meinung vertreten hat, ausgepfiffen wurde. Leider ist oft eine Frontenbildung bei bildungspolitischen Fragen zu beobachten.

Es ist festzustellen, dass die Regelschulen nicht vorbereitet sind. So ist Inklusion nicht möglich. Hier haben die Schulträger und das HKM ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Die Voraussetzungen müssen  geschaffen werden. Eine ausreichende Einführung der Inklusion kann das Ziel sein, sie ist allerdings nicht von heute auf morgen zu haben. Der Weg zur Inklusion ist ein langer Weg, Eltern, Lehrer und Schulleiter müssen überzeugt werden. Dies können wir nur erreichen, wenn die Regelschulen personell und räumlich ausreichend ausgestattet sind. Ich gehe davon aus, dass es schon bei der Frage ausreichender personeller und räumlicher Ausstattung unterschiedliche Meinungen gibt.

 

Karl-Wilhelm Heselmann